Mit und für Frauen - 1. Ausgabe
Afrikas Frauen als große Chance für den Kontinent
Afrika ist ein Paradox. Wie überall auf der Welt sind Frauen eher von Armut und Gewalt bedroht als Männer und haben meist einen schlechteren Zugang zu Bildung. Doch gleichzeitig liegt das Potenzial für wirtschaftliches Wachstum , Innovation, Gesundheit und Bildung in den Händen der Frauen. Im Landwirtschaftssektor, welcher weiterhin der Hauptarbeitsmarkt in Afrika ist, sind Frauen für fast 80 Prozent der Nahrungsversorgung verantwortlich.
Das schaffen sie, obwohl sie nur Zugang zu 15 Prozent der Landfläche haben und dies sind nicht einmal die Flächen mit den besten Erträgen (Quelle: FAO). Diese Zahlen sind eng verbunden mit dem Zugang der Frauen zum Arbeitsmarkt. Da sie diesen Zugang nicht haben, erschaffen sie ihre eigenen Jobs, um für sich und ihre Familien sorgen zu können. Zuverlässiger, produktiver, weniger korrupt – afrikanische Frauen sind der zentrale Fokus von Mikrokreditprogrammen, da sie durch Diskriminierung in einem von Männern dominierten Umfeld keinen Zugang zu traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten haben. Die steigende Zahl der von Frauen geführten Finanzstrukturen vereinfachen ihnen den Zugang zu Krediten. Einige Initiativen werden spontan von Frauen gegründet, um dieses Problem zu überwinden. Während des Women in Africa Entrepreneurship Programme 54 wurden diese Trends hervorgehoben, als Favourite Driciru für die Gründung eines Startups ausgezeichnet wurde, das arbeitslosen Jugendlichen und Frauen in Uganda Mikrokredite und landwirtschaftliche Kredite ermöglicht.
Dennoch sehen sie sich unterschiedlichen Formen der Diskriminierung ausgesetzt: rechtlich, wirtschaftlich und politisch. Dadurch können sie weder Land erwerben noch Kredite aufnehmen. Dies sind Hindernisse für ein faires und nachhaltiges Wachstum. Die Emanzipation der afrikanischen Frauen ist daher ein wichtiges Thema.
Im Jahr 2017 begannen wir, im Laufe des Jahres eine Reihe von Werken zu veröffentlichen, um diese beispiellose Initiative zu unterstützen. Das erste dieser Reihe dient als Einführung und zeigt die verschiedenen Gesichter afrikanischer Frauen sowie ihre Rollen in den zahlreichen Kreisen, auf die sie Einfluss nehmen. Wir tauchen tief ein in die verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten der Frauen in Afrika und erklären, wofür die Emanzipation der Frauen unserer Meinung nach steht.
Das zweite hebt auf quantitative Art hervor, welchen Beitrag Frauen zum wirtschaftlichen Wachstum und zur Entwicklung Afrikas leisten. Von demographischen Aspekten, formellen und informellen Aktivitäten, Repräsentationen in Wirtschaftsinstitutionen und der Zivilgesellschaft bis zum sozialen und kulturellen Einfluss: wir machen eine Bestandsaufnahme des enormen Beitrags, den Frauen in der afrikanischen Gesellschaft leisten. Wir unterstreichen außerdem die Entwicklung der letzten Jahrzehnte und versuchen zu verstehen, wie viel größer dieser Beitrag sein könnte, wenn sie ihr volles Potenzial entfalten.
In unserem dritten Werk identifizieren wir die Hauptprobleme, durch welche Frauen davon abgehalten werden, sich noch mehr an der Entwicklung Afrikas zu beteiligen, und schlagen mögliche Lösungen vor, um sie zu ermächtigen. Der Fokus liegt auf Themen wie Bildung, Arbeit und soziale Strukturen.
Als nächstes schauen wir uns die großen Erfolgsgeschichten einflussreicher Frauen an, die sich entschieden haben, in Afrika Macht und Verantwortung zu übernehmen. Kulturelle Veränderungen müssen von Frauen ausgehen und von ihrem Selbstbewusstsein in ihre Fähigkeit, zu den Führungspersönlichkeiten von morgen zu werden. In der Entwicklung eines neuen afrikanischen Entwicklungsmodells werden sie entscheidend sein.
Kulturelle Veränderungen müssen von Frauen ausgehen und von ihrem Selbstbewusstsein in ihre Fähigkeit, zu den Führungspersönlichkeiten von morgen zu werden. In der Entwicklung eines neuen afrikanischen Entwicklungsmodells werden sie entscheidend sein. Trotz der Herausforderungen, vor denen der Kontinent steht, wurden in Afrika viele inspirierende Initiativen gegründet, die Frauen an die vorderste Stelle der Gesellschaft gerückt haben.
Schon jetzt haben Frauen einen großen Einfluss auf das soziale und wirtschaftliche Leben in Afrika. Doch dieser Einfluss ist aktuell meist noch auf kleine Unternehmen auf lokaler Ebene begrenzt. Durch bessere Bildungsmöglichkeiten, eine fördernde Umgebung und Zugang zu digitalen Tools sollten sie zunehmend dazu in der Lage sein, Hightech-Startups zu gründen. Dies könnte einen Wandel hin zu einem chancenorientierten Unternehmertum auslösen, das auch die Entwicklung geeigneter Infrastrukturen erfordert, wie beispielsweise dem digitalen Bankwesen. Vorreiter bereiten den Weg für die nächste Generation weiblicher afrikanischer Unternehmer vor. Doch sie müssen noch gefördert werden, um sie in die Märkte zu integrieren.
In Afrika ist das Unternehmertum eine wertvolle Quelle der Emanzipation und bietet interessante Möglichkeiten des wirtschaftlichen Wachstums. Mit der weltweit höchsten Rate weiblicher Unternehmer (24%) macht der afrikanische Kontinent das Unternehmertum zu einem Faktor der Emanzipation. Wer sind diese Unternehmerinnen? Was ist ihre Motivation und was die Hindernisse für ihre Weiterentwicklung? Wie sehen sie ihren Beitrag als Unternehmerinnen und Frauen?