Überkapazitäten und sinkende Profitabilität – Automobilzulieferer in schwieriger Lage
Automobilzulieferer geraten unter massiven Druck. Wir zeigen unterschiedliche Handlungsoptionen auf.
Die Automobilindustrie ist die Schlüsselindustrie in Deutschland, an der rund 1,8 Millionen Arbeitsplätze hängen. Und just diese Branche steht vor gewaltigen Umwälzungen. Im Sog der Mobilitätswende erhöhen außerdem die Hersteller den finanziellen Druck auf die Zuliefererunternehmen, die eigentlich selbst investieren sollten. Roland Berger hat in Zusammenarbeit mit der Investmentbank Lazard die aktuelle Situation der Branche untersucht und Handlungsempfehlungen für die Unternehmen entwickelt.
Gleichzeitig müssen die Zulieferer bei den Investitionen eine Wette auf eine noch ungewisse Zukunft eingehen: Auf welche Technologien sollen sie setzen? Reine Elektromobilität? Hybride?
Oder wird eine andere Antriebstechnologie, etwa Wasserstoff-Fahrzeuge, das Modell der Zukunft? Aktuell ist das Rennen offener denn je und es ist schwierig zu prognostizieren, wann und ob die Investitionen Profit abwerfen.
Vier Entwicklungen befeuern die Disruption in der Automobilbranche: Die so genannten MADE Faktoren ( neue Mobilitätstrends , Autonomes Fahren, Digitalisierung und Elektrifizierung) stellen die etablierten Hersteller und die Zulieferindustrie gleichermaßen vor einen großen Investitionsdruck. Vor diesem Hintergrund versuchen Autohersteller ihre Kosten zu senken, unter anderem mit Sparprogrammen im Einkauf, was wiederum die Zulieferer trifft.
Zusätzlich zu diesen Faktoren verschärfen globale Spannungen wie der Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China die Situation. Dass der Markt in Nordamerika stagniert und in Europa leicht rückläufig ist, intensiviert das Problem. So bleiben bei einzelnen Zulieferern 60 bis 70 Prozent der Kapazitäten in chinesischen Werken ungenutzt. Der negative Markttrend spiegelt sich in den Absatzzahlen wieder: Im ersten Halbjahr 2019 lag die Zahl der produzierten Einheiten mit 46 Millionen insgesamt um fünf Prozent unter dem Vergleichszeitraum 2018. Marktbeobachter rechnen für den Rest des Jahres nicht mit einer Trendwende.
Roland Berger und Lazard haben in der Untersuchung „Global Automotive Supplier Study 2019“ Kennzahlen von 600 Zulieferern weltweit ausgewertet und neben einer Ist-Analyse auch Ursachen sowie Handlungsempfehlungen für die Industrie entwickelt. In einem ersten Schritt gilt es für die Zulieferer, die eigene Situation richtig einzuschätzen. Dazu hat Roland Berger eine Systematik entwickelt, aus der sich je unterschiedliche Handlungsanweisungen ableiten lassen.
Grundsätzlich gilt: Eine universelle Strategie für alle gibt es nicht. Es gibt vielmehr ein individuelles Programm, mit dem Prozesse, Methoden und die Organisation so optimiert werden, dass Zulieferunternehmen dem Veränderungsdruck standhalten und dauerhaft profitabel und erfolgreich wirtschaften können. Eine generalisierte Aussage aber gilt für alle Betriebe: „Nehmen Sie den Wandel in der Branche ernst. Sie sollten jetzt handeln.“
Die Kurzversion der Studie können Sie direkt auf dieser Seite downloaden. Die vollständige Studie erhalten Sie nach untenstehender Anmeldung bei unserem Automotive Newsletter.
Automobilzulieferer geraten unter massiven Druck. Wir zeigen unterschiedliche Handlungsoptionen auf.