5G: Turbo für die Digitalisierung
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist ein Quantensprung für Zukunftstechnologien. Die flächendeckende Einführung der neuen Übertragungstechnologie ab 2020 ist daher ein wichtiger Faktor für die deutsche Wirtschaft.
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist ein Quantensprung für Zukunftstechnologien wie das autonome Fahren, das industrielle Internet der Dinge und andere Innovationen des digitalen Zeitalters. Die flächendeckende Einführung der neuen Übertragungstechnologie ab 2020 ist daher ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das zeigt die Studie "Erfolgsfaktor 5G" von Roland Berger und der Internet Economy Foundation (IE.F.).
Was haben autonom fahrende Autos, Telemedizin, Online-Games, aber auch moderne Landwirte, Smart Cities und Industrie 4.0 gemeinsam? Sie alle sind Teil der umfassenden Digitalisierung unseres Lebens und Wirtschaftens. Und: Sie alle funktionieren nicht ohne eine leistungsfähige mobile Datenkommunikation. Beispiel autonomes Fahren: Um diese komplexe Aufgabe zu erfüllen, muss ein Fahrzeug laufend Daten aus seinen Sensoren, Kameras und GPS-Empfängern mit Informationen von anderen Verkehrsteilnehmern, aus Datenbanken und von digitalen Karten abgleichen – in Echtzeit und unterbrechungsfrei.
5G kann das: Im Gegensatz zu den aktuellen Mobilfunkstandards überträgt die neue Technologie Daten nahezu in Echtzeit. Mit einer Latenzzeit von maximal 1 Millisekunde ist 5G über hundert mal schneller als 4G und schlägt auch die menschlichen Reflexe: Wir brauchen rund 12 Millisekunden, bis wir überhaupt beginnen, auf eine Gefahrensituation zu reagieren.
Echtzeit spielt auch beim Online-Gaming und in der modernen Telemedizin eine Rolle: Während kurze Übertragungszeiten bei ersterem nur spielerisch über Sieg oder Niederlage entscheiden, sind sie bei letzterer unverzichtbar: Wenn ein möglicherweise hunderte Kilometer entfernter Spezialist einen Patienten mithilfe eines Roboters untersucht oder gar operiert, darf zwischen dem Steuerungsbefehl und der Reaktion des Geräts kaum Zeit vergehen.
Für den Einsatz smarter Methoden in der Landwirtschaft wiederum müssen riesige Mengen an Daten zum Nährstoffgehalt des Bodens, zu Niederschlägen, Temperaturen, bisherigen Erträgen und anderen Parametern quadratmetergenau erfasst und die Ausbringung von Spritzmitteln und Dünger entsprechend gesteuert werden. Auch das wird mit der Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G möglich. Enorm hohe Datenmengen können damit schnell und mit höchster Zuverlässigkeit übertragen werden.
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5G verlängert die Leistungsfähigkeit eines Glasfasernetzes über die Luftschnittstelle zum Kunden, auch wenn dieser mobil ist. Erst damit wird das Internet der Dinge für kritische Bereiche wie den Verkehr oder die Steuerung von Energienetzen möglich, etwa in Smart Cities, in denen alles mit allem vernetzt ist und so die Effizienz von Infrastruktur und Versorgungsleistungen optimiert wird. Aber auch in der industriellen Anwendung ist 5G unverzichtbar – Stichwort industrielles Internet der Dinge und Industrie 4.0: Wie in der Smart City müssen in vernetzten Fabriken Tausende von Sensoren in Maschinen und Gegenständen miteinander und mit dem Menschen schnell und fehlerfrei kommunizieren und aufeinander reagieren.
Die geplante Einführung von 5G ab 2020 ist aber nicht nur ein technologischer Quantensprung auf dem Weg zur umfassenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Gerade für Deutschland mit seiner ausgeprägten industriellen Kompetenz ist die neue Technologie auch ein zentraler Faktor im Standortwettbewerb um Automatisierung und effiziente Produktionsprozesse. Angesichts der Tatsache, dass auch Konkurrenten wie Japan, Korea oder auch die skandinavischen Länder dies längst erkannt haben und ehrgeizige Ziele verfolgen, ist daher Eile geboten.
Der neue Mobilfunkstandard 5G ist ein Quantensprung für Zukunftstechnologien. Die flächendeckende Einführung der neuen Übertragungstechnologie ab 2020 ist daher ein wichtiger Faktor für die deutsche Wirtschaft.