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AmCham Germany Transatlantic Business Barometer 2024

AmCham Germany Transatlantic Business Barometer 2024

18. Juni 2024

Unternehmen wünschen sich eine Verbesserung der Standortfaktoren in Deutschland

Während die US-Wirtschaft ein unerwartet starkes Wachstum verzeichnet und die von vielen Marktteilnehmern erwartete Rezession ausblieb, ringt die deutsche Wirtschaft weiterhin um eine Belebung des Wachstums. Diese wachsende Kluft zwischen den beiden Ländern verdeutlicht auch das diesjährige, gemeinsam von Roland Berger und der American Chamber of Commerce (Am Cham) erstellte transatlantische Wirtschaftsbarometer. Die im Transatlantic Business Barometer 2024 befragten Unternehmen gaben weiterhin an, dass sie Protektionismus zunehmend als Herausforderung ansehen.

Blick auf die Golden Gate Bridge von unten, der ihre hoch aufragende rote Struktur vor einem strahlend blauen Himmel zeigt.

Für die Studie wurden im April und Mai 2024 US-amerikanische Unternehmen, die in Deutschland tätig sind, sowie deutsche Unternehmen mit Geschäftsaktivitäten in den Vereinigten Staaten befragt.

Unternehmen sorgen sich über Protektionismus

Deutsche Unternehmen mit Geschäft in den USA haben bereits im vergangenen Jahr ihre Sorge über den zunehmenden Protektionismus geäußert. Damals gaben 88% der befragten Unternehmen an, dass sie protektionistische Maßnahmen mit Sorge betrachten. In diesem Jahr äußerten sich 90% der Unternehmen in dieser Weise.

Während sich im vergangenen Jahr nur 17% der befragten US-Unternehmen in Deutschland über handelsverzerrende Maßnahmen beunruhigt zeigten , stieg dieser Wert bei der diesjährigen Befragung auf über 70% der US-Unternehmen an.

Deutschland verliert als Wirtschaftsstandort gegenüber den USA an Boden

In den Augen von US-Unternehmen hat der Wirtschaftsstandort Deutschland in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität verloren. Bewerteten im Jahr 2018 noch mehr als 90% der US-Unternehmen den Wirtschaftsstandort Deutschland als gut oder sehr gut, waren es in diesem Jahr nur noch 31%.

Bemängelt werden von den US-Unternehmen die hohen Standortkosten für Energie (84% der befragten US-Unternehmen bewerten diese als weniger gut oder schlecht), die Wirtschafts- und Industriepolitik (61%), die Qualität der digitalen Infrastruktur (61%) sowie die Arbeitskosten (59%). Auch die Planbarkeit der Investitionsbedingungen wird von 53% der befragten US-Unternehmen kritisiert.

Die USA hingegen werden von den deutschen Unternehmen seit Jahren kontinuierlich als hervorragender Standort betrachtet. Acht von zehn befragten Unternehmen geben an, dass die USA ein guter oder sehr guter Standort seien. Bemängelt wird lediglich die allgemeine Verlässlichkeit der Politik: 65% der befragten Unternehmen geben an, dass diese weniger gut oder schlecht sei.

US-Unternehmen halten sich mit Investitionen in Deutschland zurück

Die verschlechternden Standortbedingungen in Deutschland spiegeln sich nicht nur in der Beurteilung des Standorts durch die befragten Unternehmen wider, sondern auch in einem seit Jahren rückläufigen Anteil der Unternehmen, die ihre Investitionen in Deutschland erhöhen. Nur 38% der befragten US-Unternehmen gaben an, im vergangenen Jahr ihre Investitionen in Deutschland erhöht zu haben. Für das laufende Jahr gehen 39% der befragten Unternehmen davon aus, ihre Investitionen in Deutschland zu erhöhen. Noch in 2019 waren es über 50%. Mehr als ein Viertel der Befragten hingegen hat seine Investitionen in Deutschland im vergangenen Jahr reduziert, im laufenden Jahr planen 24% mit rückläufigen Investitionen in Deutschland.
Die deutschen Unternehmen in den USA hingegen zeigen sich investitionsfreundlich. So gaben 70% der befragten Unternehmen an, ihre Investitionen 2023 erhöht zu haben, 60% planen auch im laufenden Jahr eine Erhöhung der Investitionen.

Beide Wirtschaftsstandorte zeichnen sich weiterhin durch große Stärken aus

Einer der Hauptgründe für den Investitionsboom in den USA ist die Stärke des amerikanischen Absatzmarktes. 85% der befragten deutschen Unternehmen gaben an, dass das Potenzial des Absatzmarktes in den USA gut oder sehr gut sei. Das Umfeld für Unternehmertum und Start-ups wurde von 80% der befragten Unternehmen gelobt.

Auch der Wirtschaftsstandort Deutschland weist Stärken auf, die von US-Unternehmen geschätzt werden. So werden insbesondere die Qualität der Mitarbeiter, die Forschung und Entwicklung und die Netzwerke der Zulieferer gelobt.

Für das Transatlantic Business Barometer 2024 wurden im April und Mai 2024 38 US-Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von insgesamt mehr als 36 Mrd. € in Deutschland sowie 30 deutsche Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von mehr als 72 Mrd. € in den USA befragt.

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Studie

AmCham Germany Transatlantic Business Barometer 2024

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Das Transatlantic Business Barometer 2024 fasst die Ergebnisse einer Befragung deutscher und US-amerikanischer Tochterunternehmen im jeweils anderen Land zu Geschäftsbedingungen und Standortfaktoren zusammen.

Veröffentlicht Juni 2024. Vorhanden in
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