Die Restrukturierungsstudie 2021 von Roland Berger zeigt, dass die Restrukturierungsfälle zunehmen und komplexer werden.
Der Insolvenzdruck auf deutsche Unternehmen steigt
Gestörte Lieferketten, steigende Rohstoff- und Energiepreise gefährden mittelfristig die Existenz vieler Unternehmen
Der deutsche Distressed M&A-Markt kam in den Jahren 2020 und 2021 fast zum Erliegen: Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zu Beginn der Pandemie und umfangreiche Unterstützungsprogramme führten zu einem historischen Tiefststand an Insolvenzen.
In einer Umfrage, die vor der Invasion Russlands in die Ukraine durchgeführt wurde, erwarteten die befragten Experten für 2022 eine leicht steigende Anzahl der Insolvenzen in Deutschland. Seit dem 24. Februar hat sich die Ausganssituation dramatisch geändert. Das geringe Wirtschaftswachstum für 2022 wird deutliche Spuren im Insolvenzgeschehen und damit auch im Distressed M&A-Markt hinterlassen. Besonders betroffen sind Branchen, die bereits seit langem mit einem massiven Strukturwandel kämpfen, wie der Automobilsektor (68%), Consumer Goods- und Retail (55%) sowie Maschinen- und Anlagenbau (39%).
Neben massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen sowie weltweiten Lieferkettenproblemen sind Unternehmen von industriespezifischen Krisenthemen betroffen, wie etwa der weltweite Chipmangel in der Automobilindustrie. Darüber hinaus erwarten die Befragten der aktuellen Studie, dass sich ausländische Investoren nicht verstärkt an Distressed M&A-Prozessen beteiligen werden, auch wenn sich die Rahmenbedingungen unter der neuen Regierung nicht wesentlich ändern. Befragt wurden über 300 Experten, darunter Rechtsanwälte, Insolvenz-, Sachverwalter, Investoren, Gläubiger und M&A-Berater.
Chinesische Investoren haben weiterhin Interesse an Schlüsselindustrien
Auf Käuferseite werden chinesische Investoren weiterhin auftreten, den Markt aber nicht dominieren. Die Mehrheit der Käufer (59%) sind strategische Mid Cap- Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von bis zu 1 Mrd. EUR. Ihr Fokus: Schlüsselindustrien wie Automobil oder Maschinen- und Anlagenbau. Auch wenn es in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Transaktionen gab, scheitern Distressed M&A-Deals dennoch oftmals an mangelnder Erfahrung (38%) oder kulturellen Unterschieden (31%).
StaRUG schafft mehr Handlungsspielraum und Engagement der Gesellschafter
Für Distressed M&A-Transaktionen haben sich seit der Einführung des StaRUG zwei wesentliche Vorteile herauskristallisiert: Einerseits die gestiegene Bereitschaft der Alteigentümer, den Prozess erfolgreich abzuschließen. Andererseits der größere Handlungsspielraum aufgrund der unterschiedlichen Sanierungsinstrumente. Nachteilig wirken sich dagegen die zunehmenden Dual Track-Prozesse aus, denn sie führen zu höheren Kosten und mehr Komplexität.
Umso mehr ist Transaktionserfahrung gefragt. Hier sind sich die Experten einig: Sie ist die wichtigste Anforderung bei Distressed M&A-Projekten. Denn nur mit der Unterstützung durch erfahrene M&A-Spezialisten sind erfolgreiche Transaktionen möglich. Mit unseren Teams aus Investmentbankern und Strategieberatern kombinieren wir Transaktionserfahrung und Industrieexpertise und haben zudem weltweit Zugang zu Vorständen und Investoren, um Distressed M&A-Projekte erfolgreich durchzuführen.
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