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Digitalisierung im Gesundheitswesen: Handeln statt sondieren

Digitalisierung im Gesundheitswesen: Handeln statt sondieren

22. Oktober 2019

Der digitale Wandel im Gesundheitswesen ist in vollem Gange

Seit 20 Jahren wird der digitale Umbruch im Gesundheitswesen diskutiert – nun scheint er zu kommen. Dies geht aus der Studie „Future of Health: Eine Branche digitalisiert sich – radikaler als erwartet“ von Roland Berger hervor. Demnach könnte sich der Gesundheitsmarkt schon bis zum Jahr 2025 stark verändern. Für die Publikation wurden 400 internationale Experten gebeten, die mittel- und langfristigen Veränderungen im Gesundheitswesen einzuschätzen. Diese Prognosen wurden anschließend im Delphi-Verfahren mit führenden Branchenexperten validiert.

Noch verläuft die Digitalisierung im Gesundheitswesen uneinheitlich. Dies betrifft Länder ebenso wie die Spieler im Markt. Doch aktuell mehren sich die Anzeichen, dass der Wandel in vollem Gange ist: So hat die Risikokapital-Finanzierung im Bereich digitale Gesundheit im ersten Halbjahr 2019 erstmals global die 4,5 Milliarden Euro-Marke überschritten. Im ersten Quartal 2019 wurden weltweit 371 Transaktionen (davon 78 in Europa) verzeichnet; darunter viel beachtete Fusionen und Übernahmen.

Einschneidende Veränderungen

Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Entwicklungen gehen die für die Studie befragten Experten von einschneidenden Veränderungen bis zum Jahr 2025 aus. Ein kleiner Auszug der Umfragergebnisse:

  • Das Marktvolumen für digitale Produkte und Dienstleistungen wird EU-weit bei etwa 155 Mrd. Euro liegen
  • In der Diagnose, Überwachung und Prävention wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eine große Rolle spielen. Die befragten Experten gehen davon aus, dass 20 Prozent der ärztlichen Leistungen durch KI und/oder Robotik ersetzt werden
  • Sechs von zehn Befragten prognostizieren, dass die großen Tech-Konzerne zu den etablierten Playern im Gesundheitswesen zählen werden
  • Sieben von zehn Befragten rechnen damit, dass Patienten den Versicherungen Daten zu ihrer Lebensführung zur Verfügung stellen, um bessere Konditionen zu erhalten
  • Knapp 40 Prozent prognostizieren noch stärker wirksamkeitsbasierte und damit erfolgsabhängige Arzneimittelpreise

Außerdem drängen neue, branchenfremde Akteure auf den Gesundheitsmarkt, die um sich herum ganze Ökosysteme schaffen – etwa durch den Bau eigener Versorgungsstrukturen und Apotheken. Derlei Aktivitäten waren bisher den etablierten Playern vorbehalten. Gleichzeitig verstärken auch Technologiekonzerne aus Ost und West ihre Präsenz im Gesundheitsmarkt. Sie haben Zugang zu großen Datenmengen, die Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand ihrer Kunden ermöglichen. Und sie beherrschen datengetriebene Geschäftsmodelle. Wenn diese BigTechs in der Lage sind, ihre Kunden auch in sehr persönlichen Lebensbereichen wie der Gesundheit zu binden, kann ein enormer Lock-in Effekt entstehen.

Roadmap für die digitale Transformation

Diese und weitere Veränderungen, heißt es in der Studie weiter, ließen nur eine Devise zu: „Handeln statt sondieren“. Um auf unterschiedliche Zukunftsszenarien vorbereitet zu sein, heben die Autoren fünf Erfolgsfaktoren hervor:

  1. Veränderungsbereitschaft entwickeln
  2. Frühwarnsysteme etablieren und radikaler denken
  3. Auf Kunden- und Use Cases fokussieren
  4. Netzwerk-Logik adaptieren und Kooperationen nutzen
  5. Realistisch bleiben

Weitere Informationen und alle Ergebnisse der Umfrage können Sie in der Studie „Future of Health: Eine Branche digitalisiert sich – radikaler als erwartet“ von Roland Berger nachlesen. Bitte registrieren Sie sich für unseren Newsletter, um die Studie zu erhalten.

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