Distressed M&A-Studie 2017
Auf dem deutschen Markt für den Kauf oder Verkauf von Unternehmen in der Krise – Distressed M&A – wird der Wettbewerb zunehmen. Ausländische Investoren, vor allem aus China, dringen 2017 aktiver als bisher vor
Auf dem deutschen Markt für den Kauf oder Verkauf von Unternehmen in der Krise – Distressed M&A – wird der Wettbewerb zunehmen. Ausländische Investoren, vor allem aus China, dringen 2017 aktiver als bisher vor. Das sind zwei Ergebnisse der ersten Roland Berger Distressed M&A-Studie. Im Detail zeigen wir wichtige Trends und Prognosen, prüfen die Bedeutung von Distressed M&A im Rahmen eines vorinsolvenzlichen Sanierungsverfahrens und werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Rolle des Beraters.
Rund 200 Experten und Entscheider mit einschlägigen praktischen Erfahrungen haben ihre Einschätzung mit uns geteilt. Sie decken das ganze Spektrum relevanter Spezialisten ab, darunter Gläubiger, Insolvenzverwalter Anwälte, Investoren, M&A-Berater und Gesellschafter. Fast die Hälfte aller Teilnehmer hat dabei bereits in mehr als 10 Distressed-Transaktionen mitgewirkt.
2016 haben die Befragten mehrheitlich klassische Verfahren beobachtet. Die Übertragung des Geschäfts im Rahmen eines Asset Deals ist dabei die häufigste Variante. 2017 wird der Automobil- und Konsumgüterbereich – ähnlich wie in 2016 – den größten Anteil an Distressed-Fällen ausmachen. Allerdings werden die niedrigen Zinsen als kurzfristiger Grund für eine Verschleppung von Distressed M&A-Transaktionen gesehen.
Die Mehrzahl der Unternehmenskäufe/-verkäufe aus der Insolvenz findet im Rahmen von Regelinsolvenzen statt. M&A-Prozesse, die als Dual Track parallel zu Insolvenzplänen laufen, werden von den Teilnehmern der Studie stark befürwortet. Sie sehen Investoren und Insolvenzverwalter als die wichtigsten Verfahrensbeteiligten. Vor allem auf nachhaltige Geschäftsmodelle komme es an, damit Distressed M&ATransaktion gelingen.
Nach unserer Analyse steigt die Komplexität von Distressed M&A-Transaktionen weiter. Das liegt an der Erwartungshaltung der Stakeholder, an der wachsenden Zahl der Beteiligten und dem hohen Zeitdruck im unsicheren, volatilen Umfeld. Auch aufgrund neuer Instrumentarien und Vorgehensweisen nimmt die Komplexität zu – und damit die Anforderungen an M&A-Berater. Nach Ansicht der Experten sollen Prozesse professioneller begleitet werden und möglichst große Transparenz bieten. Dazu sind vermehrt seniore M&A-Teams gefordert. Experten legen Wert auf etablierte Industrieexpertise und auf die Unabhängigkeit der Berater.
Auf dem deutschen Markt für den Kauf oder Verkauf von Unternehmen in der Krise – Distressed M&A – wird der Wettbewerb zunehmen. Ausländische Investoren, vor allem aus China, dringen 2017 aktiver als bisher vor