Die vielfältigen Krisen führen zu mehr Restrukturierungsfällen. Unternehmen brauchen Szenarioplanungen sowie aktives Risiko- und Liquiditätsmanagement, um für künftige Krisen gewappnet zu sein.
Erschwerte Unternehmensfinanzierung in Krisenzeiten
Von Matthias Holzamer und Markus Held
Wie Unternehmen ihr Finanzierungsdilemma lösen können
Ende vergangenen Jahres bestimmten düstere Wirtschaftsprognosen die Titelseiten der Wirtschaftsmedien. Diese Szenarien haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet, die Rahmenbedingungen der Unternehmensfinanzierung sind jedoch herausfordernd wie lange nicht: Das Ende der Niedrigzinsphase, die schwache Konjunktur und deutliche Preissteigerungen verschärfen die Finanzierungslage. Wie stark die finanziellen Spielräume von Unternehmen in der DACH-Region schwinden, haben wir auf Basis von BIP-Prognosen, historischen Finanzkennzahlen und Umsatzdaten von mehr als 340 börsennotierten Unternehmen ermittelt. Ergebnis: Die Entwicklungen sind vielfach alarmierend, Gegensteuern ist geboten.
EBITDA-Margen sinken deutlich und der Leverage steigt
Unseren Berechnungen zufolge müssen Unternehmen dieses Jahr mit massiven Rückgängen beim EBITDA rechnen, im Durchschnitt mit einem Minus von 5,5 Prozent. Die verarbeitende Industrie trifft es am stärksten, da Material-, Energie- und Personalkosten hier besonders stark ins Gewicht fallen. Ein EBITDA-Rückgang erhöht unaufhaltsam den Leveragewert der Unternehmen (Net Debt/EBITDA) bereits 2023 und wirkt sich somit direkt auf die Unternehmensfinanzierung aus. Laut unserer Datenanalyse legt dieser Wert in allen Industrien um durchschnittlich 14 Prozent zu, wobei die Automobilindustrie den höchsten Leverage erreichen wird.
Der Zinsdeckungsgrad halbiert sich branchenübergreifend
Alarmierende Ergebnisse fördert unsere Analyse auch bei der Betrachtung des Zinsdeckungsgrads zutage. Steigende Zinsen und fallende EBITDA-Margen verkleinern diesen deutlich, und zwar um rund 46 Prozent im Jahr 2023. Im Vergleich zu 2021 reduzieren sich die verfügbaren Innenfinanzierungsmittel somit auf zwei Drittel des Wertes. Auch hier leidet die Automobilindustrie am stärksten, aber auch die Branchen Luft/Raumfahrt & Verteidigung sowie Logistik schneiden schlecht ab.
Verschuldung von Unternehmen steigt rasant an
Unsere Prognosen zeigen, dass der Anteil hoch verschuldeter Unternehmen bis zum Jahr 2024 deutlich steigen wird. Auch hier steht die Automobilbranche im Fokus: Der Anteil stark verschuldeter Firmen wird sich hier sogar verdoppeln.
Welche konkreten Maßnahmen die Unternehmen einleiten können, um sinkenden EBITDA-Margen und steigenden Zinsen nicht wehrlos ausgesetzt zu sein und diesen Herausforderungen zu begegnen, erfahren Sie in unserer aktuellen Studie.
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