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State of the Nation: Dekarbonisierung

State of the Nation: Dekarbonisierung

24. Oktober 2023

Grüne Transformation: Neue Chancen für Deutschlands Wirtschaft

Die Häufung von Extremwetterereignissen und Naturkatastrophen in Deutschland und weltweit setzt Politik und Unternehmen immer stärker unter Druck, die Ursachen des Klimawandels energisch und konsequent zu bekämpfen. Um die Ziele des Pariser Übereinkommens zu erreichen, müssen die Emissionen über alle Sektoren hinweg bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 sinken – eine Herkulesaufgabe, vor allem in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Unser gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute erstellter "State of the Nation"-Report zeigt, wie innovative Unternehmen die Transformation als Chance nutzen können.

Bild von Windkraftanlagen, die mitten im Ozean stehen
Die Verfügbarkeit günstigen Stroms aus erneuerbaren Energien wird für immer mehr Unternehmen zum Standortfaktor.

Wie Unternehmen den Strukturwandel in Richtung Klimaneutralität erfolgreich gestalten

Um das Ziel einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf unter zwei Grad Celsius – besser 1,5 Grad – zu erreichen, hat unter anderem die Europäische Union neue Regulierungssysteme eingeführt. Mit dem Green Deal übernimmt sie weltweit eine Vorreiterrolle beim Umbau ihrer Wirtschaft in Richtung CO2-Neutralität. Gelingt die grüne Transformation, kann das Wettbewerbsvorteile der EU gegenüber konkurrierenden Wirtschaftsräumen generieren.

Perspektivisch dürfte der klimaneutrale Umbau ganzer Branchen zu einem großflächigen Strukturwandel mit Gewinnern und Verlierern führen: Nicht transformierbare energie- bzw. treibhausgasintensive Wertschöpfungsketten könnten „Stranded Assets“ zur Folge haben und eine finanzielle staatliche Unterstützung bei der sozialen Abfederung der Transformationsfolgen für die betroffenen Arbeitnehmer und Regionen notwendig machen. Gleichzeitig ändern sich auch mikroökonomisch die Spielregeln: Unternehmen, die die steigenden Klimastandards nicht einhalten, riskieren den Zugang zu wichtigen Absatzmärkten und einen sinkenden Unternehmenswert.

First Mover können Wettbewerbsvorteile nutzen

Vor diesem Hintergrund müssen Firmen die umweltpolitischen Folgen ihres Handelns viel stärker als bisher be- und überdenken – und analysieren, welche Märkte sie in Anbetracht ihrer Ressourcen und Fähigkeiten künftig adressieren möchten.

Die Dekarbonisierung bietet insbesondere Pionieren große Chancen, beispielsweise durch frühe Kundenbindung in neuen Märkten Wettbewerbsvorteile zu erzielen. „Wir haben in Deutschland nicht viele Rohstoffe, aber wir haben Hochtechnologie und Greentech“, so Nachhaltigkeitsexpertin Yvonne Ruf, Co-Leiterin des Beratungsbereichs Sustainability & Climate Action und Mitglied des Aufsichtsrats bei Roland Berger. Das Potenzial ist enorm: So wird das Marktvolumen für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz unseren Schätzungen zufolge in Deutschland bei jährlichen Wachstumsraten von achteinhalb Prozent bis Ende des Jahres auf rund 860 Milliarden Euro steigen.

Unternehmen sollten jetzt die Weichen für die grüne Transformation stellen

Unser Framework hilft Unternehmen, ihren aktuellen Status in den Dimensionen „Environmental“, „Social“ und „Governance“ (ESG) zu analysieren sowie Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen abzuleiten. Die folgende Abbildung zeigt dies beispielhaft anhand der Dimension „Environmental“:

  • Nachhaltige Rohstoffe. Bei der Herstellung von Produkten sollten nachhaltige Ressourcen Vorrang haben. Die gesamte Wertschöpfungskette sollte auf Umweltverträglichkeit und CO2-Bilanz verwendeter Rohstoffe und Vorprodukte hin analysiert werden.
  • Energieeffizienz. Beim Stromverbrauch für mechanische Energie in der Industrie sind dank neuester Technologie Einsparungen von durchschnittlich 25 Prozent möglich. Auch kleinere Hebel wie die Erhöhung der Energieeffizienz von Büro- und Produktionsgebäuden sollten genutzt werden.
  • Emissionen. Bei den Treibhausgasemissionen muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet werden, um „Scope 3“-Emissionen zu minimieren. „Scope 1“- und „Scope 2“-Emissionen lassen sich durch die verstärkte Nutzung und den bewussten Einkauf erneuerbarer Energie verringern – zum Beispiel durch Power Purchase Agreements (PPA).
  • Ökologische Innovation / Kreislaufwirtschaft. Innovatives Produktdesign und neue Geschäftsmodelle eröffnen Unternehmen viele Möglichkeiten, ihr Produktportfolio nachhaltig weiterzuentwickeln und Lücken in der Produktzirkularität zu schließen. „Zwar wird nicht jedes Asset in der künftigen Welt eine ökonomische Verwendung finden. Gleichzeitig ist es man aber überrascht, wie viele neue Anwendungsfälle es doch gibt für Technologien oder Maschinen, die mitunter als veraltet gelten“, sagt Dennis Buecker, Partner mit Beratungsschwerpunkt ESG und Performance bei Roland Berger.

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State of the Nation 2023
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