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IIoT: Die Evolution des industriellen Sektors

IIoT: Die Evolution des industriellen Sektors

24. Oktober 2019

Wie das industrielle Internet der Dinge die diskrete Fertigung verändert

"Das IIoT entwickelt sich ständig weiter. Zusammen mit neuen Schlüsseltechnologien, wie 5G, Advanced Sensing, KI und den Fortschritten bei industrieller Automatisierung sowie Fertigung, sind die neuen Möglichkeiten grenzenlos. IIoT ist der Schlüssel zu servicebasierten Geschäftsmodellen wie MaaS."
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Nach Schätzungen von Marktforschungsunternehmen wird das Marktvolumen für das industrielle Internet der Dinge (IIoT) in der diskreten Fertigung bis 2022 voraussichtlich 49,85 Milliarden US-Dollar erreichen. Diese beeindruckende Entwicklung spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Wachstumsrate von 25,1 Prozent in dem Vorhersagezeitraum zwischen 2016 und 2022 wider. Das IIoT ist ganz offensichtlich im Zentrum der Zukunftsdynamik – und jedes Industrieunternehmen will einen Anteil an der Entwicklung haben.

Fertigungsunternehmen arbeiten mit Hochdruck an ihrer Digitalisierung. Sie ergänzen die Hardware in den Fabriken mit digitalen Lösungen und verbinden ihre Maschinenparks mit digitalen Ökosystemen. Große Systemanbieter steigen in den Markt für „Manufacturing-as-a-Service" (MaaS) ein und bieten, wie Siemens mit MindSphere, offene cloudbasierte Lösungen an, um Systeme, Maschinen, Anlagen und Produkte zu verbinden und so reale Prozesse mit dem Internet der Dinge zu verbinden. Softwareunternehmen wie IBM mit Watson und Microsoft mit Azure positionieren sich mit ihren Cloudprodukten- und -services im Markt und verbinden ERP- und SCM-Lösungen mit Manufacturing Execution Systems (MES) um branchenübergreifend Skaleneffekte zu generieren.

Die Beispiele zeigen, wie die Evolution des IIoT immer mehr Vorteile für Unternehmen in der diskreten Fertigung bietet und die Voraussetzungen dafür schafft, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, neue Produkte und Dienstleistungen anzubieten und die operative Exzellenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern.

Die Evolution des IIoT

Die animierte Grafik zeigt aktuelle IIoT-Anwendungsszenarien und deren künftige Entwicklung. Basis hierfür waren über 40 Interviews mit Unternehmensvertretern und Branchenexperten, die Roland Berger durchgeführt hat. Für jeden Anwendungsfall wurde der Support-Level (Konnektivität, Monitoring, usw.) dem Kontroll-Level (Produkt, System, Anlage oder Unternehmen) gegenübergestellt.

Fertigungsunternehmen erweitern immer häufiger ihre traditionellen Produktangebote und entwickeln integrierte, digitalisierte Lösungen. Doch gleichzeitig haben viele IIOT-Projekte weiterhin den Charakter von experimentellen Initiativen, mit denen die Unternehmen testen, ob neue Ansätze entstehen können, um Kunden Mehrwert zu bieten. Das traditionelle Angebot dominiert dabei weiterhin das Tagesgeschäft und das IIOT wird vor allem als Add-on betrachtet, und nicht als der Schlüssel, um den zukünftigen Unternehmenserfolg zu sichern.

Manufacturing-as-a-Service (MaaS) als neue Herausforderung

Doch es gibt auch eine kleine Zahl ambitionierter Pioniere, die daran arbeiten, ihr Geschäftsmodell als Manufacturing-as-a-Service (MaaS) neu zu erfinden. So entwickelt Heller4Industry in Zusammenarbeit mit Siemens einen MaaS-Ansatz. Auch das Smart Press Shop von Schuler, ein Joint Venture mit Porsche, basiert auf einem neuen digitalen Geschäftsmodell. Diese Unternehmen bewegen sich schrittweise in eine Welt, in der sie nicht mehr Hardware verkaufen, sondern digitalisierte, plattformbasierte Dienstleistungen.

Die souveräne Gestaltung dieses Wandels wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu den wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen gehören.

Die Plattformökonomie

Eine weitere zentrale Herausforderung für Fertigungsunternehmen stellt die Frage nach der Positionierung in der Plattformökonomie, die immer schneller an Bedeutung gewinnt. IDC prognostiziert, dass bis zum Jahr 2020 rund 70 Prozent der weltweit am IoT beteiligten Unternehmen IoT-Plattformen nutzen werden. Heute sind bereits rund 450 IoT-Plattformen in der Industrie im Einsatz – ohne dass die Interoperabilität gewährleistet wäre.

In diesem Kontext sprechen wir von einem digitalen Endspiel – einem Markt, der durch voll interoperable, auf IIOT-Plattformen basierende Ökosysteme gekennzeichnet ist. Diese neue Struktur wird mit Sicherheit die Art und Weise verändern, wie traditionelle Fertigungsunternehmen, Systemintegratoren und Softwareanbieter interagieren und gemeinsam für ihre Kunden Werte schaffen werden. Heute steckt diese Entwicklung noch in den Kinderschuhen, doch Kollaboration ist der Schlüssel, um Kräfte zu bündeln, wenn völlig neue Wege im Umgang mit Kunden, Partnern und traditionellen Wettbewerbern erschlossen werden müssen.

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