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Konsolidierung im europäischen KFZ-Aftermarket

Konsolidierung im europäischen KFZ-Aftermarket

28. Juni 2018

Markt für Autoersatzteile: radikaler Umbruch bietet Chancen für Unternehmen und Investoren

Europas KFZ-Aftermarket konsolidiert sich gerade massiv. Es gibt mehr und mehr Fusionen und Übernahmen, auch die Zahl der großen Deals nimmt zu. Gleichzeitig wächst die Zahl der Insolvenzen, allein zwischen 2016 und 2017 um 9 Prozent. Wer geschickt agiert, kann diesen Umbruch nutzen, um seine eigenen Marktchancen zu verbessern.

Da Europas Fahrzeugbestand kontinuierlich zunimmt, wächst auch der Markt für Autoersatzteile um ein bis zwei Prozent pro Jahr. Allerdings erlebt die Branche gleichzeitig einen radikalen Wandel: Neue Marktteilnehmer führen innovative Geschäftsmodelle ein, die Digitalisierung verlangt zusätzliche Anpassungen. Das Ergebnis ist die massive Konsolidierung einer Branche, die bisher noch stark fragmentiert ist: Gerade mal 15 Prozent Marktanteil vereinen die drei größten Aftermarket-Unternehmen in Europa auf sich – in den USA sind es fast 50 Prozent.

KFZ-Mechaniker prüft Reifen
Heute noch fragmentiert, doch die Konsolidierung läuft: Der europäische KFZ-Aftermarket ist im Umbruch.

Große Unternehmen schaffen doppelt so viel Rendite wie kleine

Daher ist der Wandel in vollem Gange: Seit 2005 gab es im europäischen KFZ-Aftermarket mindestens 65 M&A-Transaktionen, mit stark steigender Tendenz in den vergangenen drei Jahren (alleine 2017 wurden 15 Deals gezählt). Von den 65 Transaktionen waren 39 grenzüberschreitend. Zunehmend werden dabei auch große KFZ-Teilehändler aus Nordamerika in Europa aktiv: Sie waren an 20 der 65 Übernahmen beteiligt. Und: "Mega-Deals" werden häufiger, also Firmenübernahmen mit Beteiligung der großen Player. Diese kaufen gerne kleinere Firmen, sind aber auch untereinander aktiv.

International agierende Teilegroßhändler sind schon jetzt im Wettbewerb ganz vorne und prägen den Markt in Europa. Mit Jahresumsätzen von mehr als einer Milliarde Euro bei stabilem Wachstum haben sie die nötige Größe und Stärke im Einkauf und Vertrieb. Entsprechend erwirtschaften sie mit EBITDA-Margen von 4 bis 5 Prozent die höchsten Renditen im Branchenvergleich. Kleinere Unternehmen mit bis zu 100 Millionen Euro Umsatz schaffen dagegen nur 2 bis 3 Prozent. Sie geraten daher im Wettbewerb besonders unter Druck, entsprechend steigt die Zahl der Insolvenzen, allein zwischen 2016 und 2017 um 9 Prozent.

Bei den meisten Fusionen und Übernahmen geht es um strategische Investitionen zur Verbesserung der eigenen Marktposition, um neue Märkte zu erschließen oder Größenvorteile zu realisieren. Ein weiterer Grund für die Zunahme der M&A-Deals in der Branche sind Finanzinvestoren: Da der Markt günstige Investitionsmöglichkeiten bietet, engagieren sich seit 2012 vermehrt auch Private-Equity-Gesellschaften bei Akquisitionen und Beteiligungen.

Wer selbst aktiv wird, profitiert

Ein Ende der Konsolidierung ist so schnell nicht zu erwarten, im Gegenteil. Daher müssen sich Marktteilnehmer fragen, wie sie den Wandel ihrer Branche für die eigene Entwicklung nutzen können. Chancen gibt es nicht nur für große Unternehmen, die als Käufer auftreten, sondern auch für Übernahmekandidaten, etwa, weil sie aus einer Fusion gestärkt hervorgehen, indem Skaleneffekte realisiert werden.

Als erstes sollten Unternehmen die Marktentwicklung genau beobachten und ihre Optionen analysieren: Wie groß bin ich und wie stehe ich im Marktgefüge da? Kann ich selbst einen Wettbewerber aufkaufen? Wie sieht meine Wertschöpfungskette aus, muss ich Teile hinzufügen oder abgeben? Welche Strategie verspricht Erfolg im Umgang mit neuen Playern wie Online-Plattformen und bei der Digitalisierung? Gibt es potenzielle Partnerschaften oder Beteiligungen? Auf dieser Basis können dann Maßnahmen wie Veränderungen im Angebotsportfolio, der Ausbau des Onlinegeschäfts, Joint Ventures oder eine Expansionsstrategie entwickelt und umgesetzt werden.

Entscheidend ist, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, mit welchem Kurs man die Konsolidierungswelle am besten durchsteht. Dabei gilt es agil und offen für Veränderungen zu sein, denn: Wer in Schockstarre verfällt, hat schon verloren. Wer dagegen das Heft des Handelns in die Hand nimmt, kann gestärkt aus dem Wandel des KFZ-Aftermarkets hervorgehen.

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Studie

Konsolidierung im europäischen KFZ-Aftermarket

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Die Fusionen und Übernahmen nehmen zu im stark fragmentierten Markt für Autoersatzteile: die großen Player werden größer, es tummeln sich aber auch immer mehr Finanzinvestoren. Wer sich rechtzeitig in Stellung bringt, kann vom Wandel profitieren.

Veröffentlicht Juni 2018. Vorhanden in
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