Die wirtschaftliche Situation der meisten deutschen Kliniken hat sich weiter verschlechtert. Über die Hälfte der Krankenhäuser hat 2022 Verluste verzeichnet. Erst ab 2028 wird von den Befragten mit Entlastungseffekten durch verstärkte Digitalisierung gerechnet. Die Zahl der Krankenhäuser wird voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren um ein Drittel sinken. Die strategische Positionierung wird entscheidend für den Erfolg der Kliniken sein.
Krankenhausstudie 2024: Ohne Fusionen keine Zukunft
Von Peter Magunia und Janes Grotelueschen
Wie Deutschlands Kliniken die Krise meistern wollen
Auch die aktuelle Ausgabe unserer jährlichen Krankenhausstudie zeichnet das Bild einer Branche in der Krise. Sieben von zehn befragten Führungskräften geben an, dass ihr Krankenhaus das vergangene Jahr mit Verlust abgeschlossen hat – ein weiterer deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr . Auch wenn die prekäre wirtschaftliche Situation alle Versorgungsstufen und Trägerformen erfasst: Bei den Häusern in öffentlicher Trägerschaft ist die Lage besonders dramatisch. In Zukunft rücken Kooperationen und Fusionen verstärkt in den Fokus.
Eine Folge der anhaltenden Verluste ist, dass immer mehr Kliniken mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben. Besonders stark sind davon Krankenhäuser der Regel- und Schwerpunktversorgung betroffen. Die Ergebnis- und Liquiditätskrise der Krankenhäuser übersetzt sich zunehmend in eine reale Insolvenzgefahr. So gehen die befragten Führungskräfte davon aus, dass bis zum Jahresende fast jedes dritte Krankenhaus aus ihrer Region insolvenzgefährdet sein könnte.
Hoffnungsvolle Erwartungen trotz prekärer Wirtschaftslage – Marktbereinigung als wesentlicher Treiber
Obwohl sie die aktuelle wirtschaftliche Lage ihrer Branche als schlecht einschätzen, rechnen die von uns befragten Führungskräfte mittel- bis langfristig mit einem Ende oder sogar einer Umkehr der negativen Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung - allerdings mit deutlichen Unterschieden je nach Versorgungsstufe. Während größere Häuser davon ausgehen, langfristig von Effekten wie der anstehenden Marktkonsolidierung und der damit einhergehenden Umverteilung von Ressourcen zu profitieren, befürchten kleinere Häuser dauerhaft negative Ergebnisse.
Größenübergreifend setzen die Krankenhäuser ergänzend zu den externen Effekten auf interne Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
Die wichtigsten Lösungsansätze: Konsolidieren und Fusionieren
Leistungsangebote konsolidieren, um dadurch wirtschaftliche Effekte zu realisieren: Dieses Ziel steht kurzfristig ganz oben auf der Agenda der meisten Kliniken und gilt als wichtiger Ansatzpunkt zur Sicherung der eigenen Wirtschaftlichkeit. Darüber hinaus werden Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen zur kurzfristigen Stabilisierung der Ergebnissituation eingesetzt. Mittel- bis langfristig sind insbesondere Kooperationen und Fusionen ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige wirtschaftliche Ausrichtung. Bereits über 50% der Kliniken sehen in Kooperationen und Fusionen ein zentrales Instrument zur Zukunftssicherung - Tendenz steigend.
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