Erfolge ohne Eile
In der neuen Ausgabe des Think:Act Magazins erkunden wir die Vorteile eines ruhigeren Tempos und lernen vom Erfolg entschleunigter Unternehmen.
von Think:Act
Illustrationen von Julia Zimmermann
Redecoaching konzentriert sich in der Regel auf formelle Präsentationen. Die meisten Reden sollen jedoch spontan gehalten werden. Matt Abrahams, Kommunikationsexperte an der Stanford Graduate School of Business, gibt sechs Tipps, wie man gut redet und dabei gelassen bleibt.
Versuchen Sie, sich Ihre Rede als Teil eines Gesprächs vorzustellen. Stellen Sie dem Publikum eine Frage, damit Sie das Gefühl haben, mit jemandem zu sprechen. Bereiten Sie einen Plan zur Angstbewältigung vor: Seien Sie präsent. Beobachten Sie Ihre Bewegungen, verlangsamen Sie Ihre Gesten. Lassen Sie das Ausatmen doppelt so lange andauern wie das Einatmen. Denken Sie an einen Satz, der Ihnen hilft, sich zu konzentrieren: Etwa so: "Es geht nicht um mich, mein Inhalt ist überzeugend."
Matt Abrahams ist ein erfahrener Kommunikationstrainer und Dozent für strategische Kommunikation an der Stanford Graduate School of Business, wo er seit zwölf Jahren lehrt. Er ist der Autor von Speaking Up without Freaking Out und Think Faster, Talk Smarter.
Wenn Sie spontan eine Rede halten, ist gut genug schon großartig. Improvisationskünstler raten Anfängern, "sich zu trauen, langweilig zu sein". Sagen Sie genau das, was Sie denken. Wenn Sie einen Fehler machen, betrachten Sie ihn als verpassten "Take" – wie bei der Filmproduktion. Versuchen Sie, Ihren Standpunkt auf unterschiedliche Weise darzustellen, so wie ein Filmteam mit verschiedenen Varianten an eine Szene herangeht.
Denken Sie weniger an sich selbst als an Ihr Publikum. Wenn Sie auf Fragen antworten, erproben sie unterschiedliche Improvisationstechniken: Statt "ja, aber" sagen Sie "ja, und ...". So können Sie anderen besser zuzuhören. Und: Denken Sie wie ein Sportler nicht über Ihren letzten Fehler nach, sondern planen Sie den nächsten Spielzug.
Manchmal ist es am besten, gar nichts zu sagen. Fühlen Sie sich nicht unter Druck gesetzt, auf jede Bemerkung sofort zu reagieren. Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihr Gegenüber richtig verstanden haben: Stellen Sie klärende Fragen. Wenn Sie denken, ein wichtiger Punkt blieb unerwähnt, sprechen Sie ihn an.
Verwenden Sie eine Vorlage, um Ihre Rede spontan zu strukturieren – so wie Jazzmusiker sich beim Improvisieren an einige wenige Akkorde halten. Eine der besten Strukturen: Sie beginnen mit Ihrem Thema (was?), erklären, was daran wichtig ist (warum?), und schlagen dann vor, was Ihre Zuhörer mit dieser Erkenntnis anfangen sollen (und jetzt?). Wenn Sie Ihre Argumente in eine Geschichte verpacken, fällt es Ihnen leichter, sie zu erzählen – und Ihre Zuhörer können sie sich besser merken.
Eine gezielte Botschaft ist präzise, gut verständlich und prägnant. Natürlich ist es nicht einfach, immer alle Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen. Beginnen Sie mit der, die für Ihr Publikum am wichtigsten ist.
In der neuen Ausgabe des Think:Act Magazins erkunden wir die Vorteile eines ruhigeren Tempos und lernen vom Erfolg entschleunigter Unternehmen.