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Mittelständische Automobilzulieferer: Nachhaltigkeit als Differenzierungsfaktor

Mittelständische Automobilzulieferer: Nachhaltigkeit als Differenzierungsfaktor

28. Oktober 2022

ESG-Maßnahmen gelten als Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

An Herausforderungen herrscht in der Automobilzulieferindustrie derzeit kein Mangel: Dramatisch steigende Energiepreise, Lieferengpasse, und große politische Unsicherheit setzen die von technologischer Transformation ohnehin beanspruchte Unternehmen unter Druck. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen von Kunden, Kapitalgebern und Gesellschaft was die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien (Environmental, Social, Governance, kurz ESG) angeht.

Automobilhersteller, aber auch Kapitalgeber und Beschäftigte haben beim Thema Nachhaltigkeit immer höhere Erwartungen. Zulieferer können das nutzen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
Automobilhersteller, aber auch Kapitalgeber und Beschäftigte haben beim Thema Nachhaltigkeit immer höhere Erwartungen. Zulieferer können das nutzen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren.
"Die Entwicklung nachhaltigerer Geschäftsmodelle ist eine der wichtigsten Herausforderungen für mittelständische Zulieferer."
Portrait of Thomas Schlick
Senior Partner
Frankfurt Office, Zentraleuropa

Welche Bedeutung hat ESG in den Unternehmen? Wie schätzen mittelständische Zulieferer ihre Kenntnisse ein, welche Maßnahmen haben sie bereits ergriffen und wo liegen nach ihrer Einschätzung die Herausforderungen und Chancen?

Dazu haben wir Vorstände und Geschäftsführer von rund 60 mittelständischen Unternehmen exklusiv befragt. Mit einem Umsatz zwischen ca. 100 Mio. Euro bis hin zu einstelligen Milliardenbeträgen ist die Branche in ihrer ganzen Bandbreite vertreten.

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

  • Neben ESG sind aktuell Materialverfügbarkeit und Rohstoffpreise die Top Themen. Die allgemeine Einschätzung zum Marktausblick ist verhalten, vor allem geopolitische Unsicherheiten beeinflussen die Management Agenda.
  • Mittelstand kennt sich in Sachen ESG gut aus. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen hat nach eigener Einschätzung gute Kenntnisse bezüglich der Anforderungen zur Erreichung von ESG-Konformität . Jeder zehnte Befragte gibt sogar an, sich diesbezüglich sehr gut auszukennen.
  • Nachhaltigkeit gilt als wettbewerbsrelevant. Fast die Hälfte der Unternehmen will in erster Linie das Risiko langfristiger Wettbewerbsnachteile reduzieren. Auch Reputationsrisiken sowie schlechtere Refinanzierungschancen bei Nichtkonformität werden als Gründe angeführt. Rechtliche Risiken haben nur eine untergeordnete Bedeutung.
  • CO2-Footprint und Ausweis zum Lieferkettengesetz sind die häufigsten Forderungen. Die Liste häufig gestellter ESG-Anforderungen wird angeführt vom Ausweis des CO2-Footprints bei Projektvergaben sowie der Einhaltung des Lieferkettengesetzes. Weitere oft gestellte Anforderungen sind der Nachweis eines Emissionsziels und eines ESG-Ratings.
  • Unklare Anforderungen und Kapazitäten größte Umsetzungshemnisse. Unklare Anforderungen von Seiten des Gesetzgebers oder der Kunden, Kompetenzdefizite bei Lieferanten und Kapazitätsengpässen in der eigenen Mannschaft erschweren die Umsetzung"

ESG als Chance, sich strategisch zu positionieren

Für die Befragten besteht kein Zweifel: ESG birgt große Chancen . So sehen fast sieben von zehn ESG als eine Möglichkeit, ein positives Bild in der Öffentlichkeit und bei den (künftigen) Beschäftigten für ihr Unternehmen zu vermitteln. Fast 60 Prozent sehen ESG als Möglichkeit, die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens zu verbessern und sich strategisch zukunftsorientiert zu positionieren.

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