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Mittelständische Automobilzulieferer aus der DACH-Region: bedingt überlebensfähig?
Zwischen kurzfristigem Preisdruck und langfristiger Konsolidierung
Zerrieben zwischen sinkenden Margen, rückläufiger Nachfrage in Europa und steigenden Anforderungen auf den internationalen Märkten befindet sich die Zulieferbranche im wohl tiefgreifendsten Umbruch ihrer Geschichte. Den traditionell stark exportorientierten automobilen Mittelstand in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) treffen die tektonischen Verschiebungen im globalen Wettbewerb besonders hart.
Wie steht es unter diesen verschärften Bedingungen um die Überlebensfähigkeit der Unternehmen? Wo versprechen sie sich Wachstumspotenziale und mit welchen Herausforderungen sehen sie sich bei ihren Aktivitäten auf zukunftsträchtigen Auslandsmärkten konfrontiert? Dazu haben wir für die aktuelle vierte Ausgabe unserer Mittelstandsstudie mehr als 200 Entscheider von Automobilzulieferern aus dem DACH-Raum befragt. Im Folgenden präsentieren wir die wichtigsten Ergebnisse.
Europa wird immer unwichtiger
Zwar erwarten die Befragten eine Erholung der weltweiten Automobilproduktion, für den heimischen Absatzmarkt sehen sie aber einen weiteren Bedeutungsverlust. Nach Einschätzung von mehr als der Hälfte leidet Europas automobiler Zulieferermarkt außerdem unter deutlichen und schwer zu kompensierenden Überkapazitäten. Durch Verschiebungen im internationalen Wettbewerbsgefüge ist daher nach Ansicht der Mehrheit mit Werksschließungen und weiterem Personalabbau zu rechnen. Fast drei Viertel erwarten eine Konsolidierungswelle in Europas automobilem Zulieferermarkt.
Wesentlich positiver fallen die Einschätzungen der Wachstumschancen auf den außereuropäischen Märkten aus, insbesondere in Nordamerika und China . Zudem rückt Indien immer mehr in den Fokus. Für den nordamerikanischen Raum sieht sich der automobile Mittelstand gut aufgestellt – eine Einschätzung, die sich mit der tatsächlichen operativen Performance im USA -Geschäft oft nicht ganz deckt. Vor allem bei der Steuerung der Aktivitäten in Auslandsmärkten gibt es Verbesserungsbedarf.
Engpass beim Führungspersonal
Die zweite große Hoffnung für viele Anbieter aus dem DACH-Raum ist China. Aber auch hier wächst die Skepsis. Mehr als 90 Prozent der Befragten rechnen vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen mit Einschränkungen beim weiteren Ausbau ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten dort. Umso wichtiger ist es, jederzeit die Transparenz der operativen Geschäftsentwicklungen und -entscheidungen vor Ort sicherzustellen. In der Praxis ist dies allerdings oft schwierig, da viele Unternehmen Probleme haben, vor Ort geeignetes Führungspersonal zu gewinnen und zu halten.
Die Umfrage macht deutlich: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit des automobilen Mittelstands in Deutschland, Österreich und der Schweiz gerät infolge der schwindenden Relevanz des europäischen Heimatmarkts massiv unter Druck. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen die Unternehmen ein wirksames Steuerungsmodell für ihre Auslandsaktivitäten entwickeln und in qualifiziertes Führungspersonal investieren. Außerdem gilt es, die Performance internationaler Werke laufend zu überwachen und langfristige Lieferbeziehungen mit lokalen Anbietern aufzubauen, anstelle kurzfristig auf den günstigsten Einkaufspreis zu setzen.
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