Powertrain Market Outlook 2030
Von Wolfgang Bernhart und Felix Mogge
E-Mobilität und die Chancen für Zulieferer
Die Elektromobilität stellt neben Automobilherstellern (OEMs) vor allem Zulieferer vor große Herausforderungen. Die Automotive-Experten von Roland Berger haben in ihrer neuen Studie „Powertrain Market Outlook 2030“ die wesentlichen Treiber beleuchtet, die die weitere Entwicklung von E-Mobilität und deren Auswirkungen auf Zulieferer in den nächsten zehn Jahren beeinflussen werden.
Globale Mobilitätsnachfrage steigt
Die Nachfrage nach individueller Mobilität wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Bis 2030 soll das globale Verkaufsvolumen von PKW und leichten Nutzfahrzeugen um 15 % steigen. Getrieben wird dieses Wachstum vor allem durch Asien, allen voran China (+32 %).
Corona-Krise beflügelt indirekt alternative Antriebe
Die internationalen Automobilmärkte wurden 2020 hart getroffen. Wirtschaftspolitische Stabilisierungsmaßnahmen zielen v. a. auf alternative Antriebe. Um die Nachfrage für Elektro- oder Hybrid-Fahrzeuge weiter anzukurbeln, locken viele Länder mit neuen oder höheren Kaufanreizen.
CO2-Grenzwerte bestimmen den Zeitplan
Eine der größten Herausforderungen bleibt die Umsetzung der staatlichen Vorgaben zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Denn die Zeit läuft. Um die Ziele der EU zu erreichen, müssen die Hersteller ihre CO2-Werte zwischen 2020 und 2030 um weitere 38 % reduzieren. Auch in China und den USA sind im Zeitraum zwischen 2020 und 2025 Reduktionen von 8 % bzw. 22 % gefordert.
Hersteller reagieren auf Kundenanforderungen
Trotz steigender Absatzzahlen bei E-Autos halten sich weiterhin zwei Argumente hartnäckig gegen einen Kauf: unzureichend ausgebaute Ladeinfrastrukturen und zu teure Fahrzeuge. Viele Länder haben hierauf reagiert und verstärkt den Ausbau ihrer Ladeinfrastruktur vorangetrieben. Darüber hinaus legen OEMs in den nächsten Jahren massiv nach, was das Angebot von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen betrifft. Zusätzlich werden verbesserte Technologien und höhere Stückzahlen für sinkende Kosten und damit für einen weiteren Nachfrageschub sorgen.
Zulieferer sind nun gefordert
Vor dem Hintergrund dieser Dynamik wird erwartet, dass noch vor 2025 das Marktvolumen für Antriebskomponenten von Elektro- und Hybridfahrzeugen größer sein wird als für reine Verbrenner. Diese Entwicklung wird auch von langfristig wieder zunehmender Auslagerung der Komponentenherstellung an Tier-1-Zulieferer durch die OEMs getragen. Für Zulieferer bieten sich damit große Marktchancen, wenn sie technologische Innovationen schnell in eine profitable Massenfertigung überführen und damit die nötigen Skaleneffekte und Synergien aufbauen können. Dennoch werden auch Verbrennungsmotoren über 2030 hinaus signifikante Volumina haben. Hier sollten Zulieferer einen strikten Fokus auf Produktstandardisierung und Kostenoptimierung legen. Gewinner der E-Mobilität werden letztlich diejenigen Zulieferer sein, die ein modulares Produktportfolio anbieten können, das unterschiedliche Nachfrageszenarien abdecken kann.
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