E-Bikes bleiben im Trend
2023 wurden in Deutschland insgesamt 2,1 Mio. E-Bikes verkauft. Der Fahrradabsatz in Europa wird mittelfristig bei etwas über 15 Millionen Stück pro Jahr stagnieren, der Markt bleibt aber dennoch intakt.
Neben der anhaltenden Nachfrage nach E-Bikes, die unter anderem durch
Leasingmodelle
und Steuervergünstigungen angetrieben wird, werden technologische Weiterentwicklungen wie leichtere Akkus mit größerer Reichweite und verbesserte Motorentechnologie die Attraktivität von E-Bikes weiter erhöhen. Hinzu kommen politische Bemühungen, die die Nutzung von Fahrrädern zur Förderung einer
nachhaltigen Mobilität
und als Teil der Verkehrswende vorantreiben sollen.
King is: Cash und Professionalisierung
Die Befragten sind sich einig: Im laufenden Jahr und 2025 bleibt es für Fahrradhersteller schwierig. Die Konsumlaune ist aufgrund von Unsicherheiten wie die hohe Inflation, schwache Konjunktur und politischen Verwerfungen weiterhin getrübt. Schnelles Handeln ist daher notwendig, damit die Umsätze und Gewinne nicht noch weiter einbrechen. Oberste Priorität hat die Sicherstellung der Liquidität, etwa durch den Abbau von Lagerbeständen und Fixkosten sowie die Optimierung des Working Capital. Ebenso wichtig ist aber auch der Aufbau von professionellen Prozessen und Planungssystemen, um auf Marktveränderungen schneller und flexibler reagieren zu können.
Neben den derzeitigen operativen Herausforderungen, die schnelles und konsequentes Handeln erfordern, muss sich die Branche insgesamt zukunftsfähiger ausrichten, um langfristig erfolgreich zu sein.
Erfolgsfaktoren für resiliente Geschäftsmodelle
- Optimierung des Produktportfolios
Durch die Straffung des Produktportfolios wird die Komplexität bei der Bedarfsplanung, im Einkauf und Produktmanagement reduziert und Working Capital verbessert. - Verringerung von Neuheiten und Kundenzentrierung
Eine begrenzte Anzahl von Neuheiten entlastet sowohl die Organisation als auch die finanziellen Ressourcen. Insgesamt müssen Hersteller kundenzentrierter arbeiten und das Produktmanagement klar an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten. - Reduzierung von Abhängigkeiten
Eine Diversifizierung der Lieferantenbasis hilft, die Abhängigkeiten von Komponentenherstellern mit großer Marktmacht zu reduzieren und Lieferketten flexibler zu gestalten. - Stärkung der Marke
Im hochpreisigen Segment der E-Bikes ist eine starke Marke unerlässlich, um sich vom Wettbewerb differenzieren zu können. - Überprüfung der Strategie
Das veränderte Marktumfeld erfordert auch eine Überprüfung und ggf. Anpassung der Strategie. Sei es mit Blick auf die Vertriebswege (B2B vs. D2C) oder die Markenpositionierung (Anbieter Vollsortiment vs. Nischenanbieter) und Marktabdeckung (lokal, regional, global).
Die Krise kann auch eine Chance sein
Die neue Realität zwingt die Branche zum Handeln. Wenn Hersteller künftig erfolgreich sein wollen, müssen sie insgesamt flexibler werden und schneller auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren. Dennoch sind auch interne Optimierungen weiterhin unabdingbar, um in diesen volatilen Zeiten bestehen zu können.
Aber in jedem Fall gilt: Mit der richtigen Strategie kann die aktuelle Krise eine Chance sein!