Nach der Pandemie ist unklar, wie die Verschuldung abgebaut werden kann – oder ob sie überhaupt abgebaut werden sollte. Wenn die Schulden produktiv genutzt werden, z. B. für
Investitionen in die Infrastruktur
(statt einer eher konsumtiven Verwendung), und wenn das daraus resultierende Wachstum die realen Zinssätze übersteigt, können Schulden "gut" sein. Eine Analyse langfristiger Zeitreihen der Grenzproduktivität von Schulden zeigt allerdings einen Abwärtstrend der Produktivität neuer Schulden.
Die steigende Verschuldung, insbesondere auf staatlicher Ebene, führt häufig zu Bedenken hinsichtlich der Generationengerechtigkeit und der Schuldenlast zukünftiger Generationen. Aber hier gilt: "Vorsicht, was man sich wünscht" – Schuldenabbau geht oft Hand in Hand mit weitreichenden Kürzungen. Es ist also wichtig, Schuldenabbau balanciert vorzunehmen.
Wie Unternehmen Megatrends nutzen können
Die Wirtschaft tritt in eine neue Ära ein – die Globalisierung verlangsamt sich und die Unternehmen müssen daher ihre Zielmärkte unter neuen, differenzierteren Gesichtspunkten bewerten. Unternehmen müssen ihr Produkt- und Dienstleistungsangebot an neu entstehende Märkte anpassen. Da Protektionismus dazu führen kann, dass der grenzüberschreitende Einsatz von Mitarbeitern erschwert wird, sollten Unternehmen verstärkt auf einheimische Talente setzen und diese fördern. Das schafft Vertrauen im Land und unterstützt die dezentrale Entscheidungsfindung von Unternehmen.
Die Anfälligkeit internationaler Lieferketten, wie sie sich in der jüngsten globalen Krise offenbart hat, hat deutlich gemacht, dass Unternehmen in ihrer
Strategie
mehr Flexibilität und Widerstandsfähigkeit einkalkulieren müssen, indem sie die Abhängigkeiten in Bezug auf Rohstoffe und Handelspartner verringern. Dies gewährleistet ein höheres Maß an Sicherheit im Krisenfall.
Nachhaltigkeit ist und bleibt ein Dauerthema, das alle Sektoren in vielfältiger Weise betrifft. Insbesondere muss untersucht werden, wo CO2 in der Wertschöpfungskette eingespart werden kann, denn der Preis für CO2-Emissionen wird weiter steigen. Unternehmen sollten sich regelmäßig mit regulatorischen Änderungen auseinandersetzen und sich darauf vorbereiten – es kann sich lohnen, die Regulierung als Chance zu sehen, beispielsweise indem man finanzielle Anreize zur Unterstützung der nachhaltigen Transformation nutzt.
Mit Blick auf Nachhaltigkeit lohnt es sich für Unternehmen, ESG-Kriterien zu erfüllen. ESG-Labels erleichtern den Zugang zu Finanzierungen, da Kreditgeber grüne(re) Projekte zunehmend bevorzugen. Vor diesem Hintergrund sollten Unternehmen aktuelle und geplante (Re-)Finanzierungen u.a. auf Umweltaspekte überprüfen und gegebenenfalls entsprechend anpassen.