Award
MIMA 2025: Innovative Manufacturing-Lösungen ausgezeichnet

10. März 2025

Preisträger nutzen KI zur Verbesserung von Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit

Zum sechsten Mal haben Microsoft Deutschland und Roland Berger wegweisende Lösungen für die Fertigungsindustrie mit dem Microsoft Intelligent Manufacturing Award (MIMA) ausgezeichnet. Für den Wettbewerb waren Industrieunternehmen aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika aufgefordert, digitale Lösungen für die Fertigungs-, Prozess-, Bau- und Automobilindustrie einzureichen. Nach der ersten Auswahlrunde hatten 16 Finalisten die Chance, ihre Projekte vor einer hochkarätigen Jury aus der Industrie zu präsentieren. Die sechs preisgekrönten Projekte sind nicht nur innovativ, sondern haben auch das Potenzial, den digitalen Wandel in der gesamten Branche voranzutreiben.

Portrait of Jochen Gleisberg — Jochen Gleisberg

Senior Partner

Stuttgart Office, Zentraleuropa

Jochen Gleisberg, Partner bei Roland Berger und Mitglied der Fachjury, war beeindruckt von den Leistungen der Preisträger: „Wir freuen uns, den MIMA 2025 an innovative Pioniere im Bereich Operations zu vergeben. Unsere Jury hat die wirkungsvollsten und greifbarsten smarten Industrielösungen auf diesem Gebiet ausgesucht. Sie zeigen, wie die Vorreiter der Digitalisierung die Entwicklung der Operations der Zukunft durch KI beschleunigen.“

Paul Röhrs, Director Industry Advisor für Fertigung und Mobilität bei Microsoft Deutschland sagte: „Die Zukunft der Fertigung wird durch die intelligente Nutzung von Daten und der Zusammenarbeit von Mitarbeitern und KI-gestützten Kopiloten geprägt sein. Der Microsoft Intelligent Manufacturing Award würdigt die herausragendsten Lösungen, die diesen diesen Wandel vorantreiben. Die diesjährigen Gewinner stehen beispielhaft für die innovative Anwendung von Technologie der nächsten Generation, um traditionelle Effizienzgrenzen zu überschreiten, bei reduzierten Kosten gleichbleibende Qualität zu erreichen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit zu verbessern. Der MIMA würdigt dieses Engagement und wirft ein Licht auf die kontinuierlichen Fortschritte bei der digitalen Transformation der Fertigungsindustrie.“

Die Bewerber für den MIMA 2025 konnten ihre innovativen Spitzenleistungen in fünf Kategorien einreichen: Innovate!, Scale!, Add Value!, Disrupt! und Sustainability! Die MIMA-Jury wählte einen Gewinner in jeder Kategorie und einen Gesamtsieger.

Gesamtsieger: Continental

KI-gesteuertes Anforderungsmanagement

Der diesjährige Gesamtsieg des MIMA geht an Continental. Das Unternehmen hat eine KI-Lösung entwickelt, die Anforderungen von Kunden aus komplexen Dokumenten extrahiert, klassifiziert und bestehenden Produktmerkmalen zuordnet. Dadurch steigt die Effizienz bei der Bearbeitung von bis zu 30.000 Anforderungen pro Projekt erheblich.

Die Lösung, die demnächst bei Continental Automotive eingeführt wird, reduziert den manuellen Aufwand bei der Anforderungsextraktion bis auf ein Achtel und erlaubt eine schnellere Einführung neuer Produkte. Das innovative Tool optimiert den gesamten Prozess des Anforderungsmanagements sowohl für die Kunden von Continental als auch für künftige Lieferanten.

Sustainability! Diehl Metering

Weniger Wasserverlust dank KI

Das Wasserverlust-Management des Nürnberger Unternehmens Diehl Metering adressiert die Herausforderung wachsender globaler Wasserknappheit mit einer KI-basierten Lösung. So gehen weltweit je nach Region bis zu 40 Prozent des gepumpten Wassers bei der Verteilung verloren. Durch das „Sensor to Value Chain“-Modell können Versorgungs- und Industrieunternehmen Wasserverluste reduzieren und die Leistung ihrer Wassernetze deutlich verbessern. Durch die Auswertung großer Datenmengen lokalisiert die Technologie Lecks, kann vorausschauende Wartungen durchführen und die Wasserqualität überwachen. Damit senkt die KI-gesteuerte Smart-Metering-Lösung nicht nur die Kosten, sondern trägt auch zu einer besseren Wasserbewirtschaftung und deutlichen Wassereinsparungen bei.

Disrupt! SICK

Prädiktive Qualitätssicherung durch Echtzeitkontrolle

Die Sensorik-Experten von SICK haben einen neuartigen dualen Ansatz zur für die Überwachung von Produktionsprozessen vorgestellt, der KI und Echtzeit-Prozesssteuerung kombiniert. Das Ergebnis: mehr Produktionseffizienz, weniger Ausschuss und eine bessere Ertragsqualität. Das prädiktive System nutzt mehr als 5.000 Produktionsparameter, um einen „Fingerabdruck“ von fehlerhaften Artikeln zu erstellen und erreicht eine Genauigkeit von 99 Prozent bei der Vorhersage potenzieller Rückläufer. Gleichzeitig überwacht und verfolgt das Prozesskontrollsystem Komponenten in Echtzeit und verhindert Fehler, bevor sie entstehen. Das intelligente Assistenzsystem unterstützt die Mitarbeitenden in der Produktion, optimiert Abläufe und ermöglicht erhebliche Kosteneinsparungen über ganze Produktionslinien hinweg.

Scale! Digitale Innovation von ZEISS

Kombinierte virtuelle und physische Messtechnik für die Fertigung

ZEISS Digital Innovation hat eine Kombination aus virtueller und physischer Messtechnik für die moderne Präzisionsfertigung entwickelt, die Qualitätsdaten in die Fertigung integriert. Die IIoT-Lösung kann die Qualität von Bauteilen in Echtzeit voraussagen und ermöglicht eine sofortige Anpassung der Produktionsprozesse. Die Technologie hat zu erheblichen Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen geführt, wodurch ihr Return on Invest (ROI) bereits nach rund sechs Monaten erreicht wird. Die breite Anwendbarkeit der Lösung und die positiven Auswirkungen auf Kunden unterstreichen die Effektivität und Skalierbarkeit in der Präzisionsfertigung.

Add Value! Cereal Docks und MIPU

Vorausschauende Fabrik für die Lebensmittelproduktion

Cereal Docks, ein multinationales Agrar- und Nahrungsmittelunternehmen, hat zusammen mit seinem Technologiepartner MIPU eine KI-gesteuerte „Predictive Factory“-Fertigungslösung implementiert. Durch die Einführung an elf Standorten konnte die Maschinenauslastung um 10 Prozent gesteigert und der Energieverbrauch um 8 bis 10 Prozent reduziert werden. Die Zahl der unerwarteten Maschinenausfälle ging um 98 Prozent zurück. Die skalierbare Lösung zeigt, welche erheblichen Potenziale sich durch die Nutzung vorhandener Produktionsdaten in Kombination mit IoT-Elementen erschließen lassen.

Innovate! Philip Morris Manufacturing & Technology Bologna

Smart Factory verbindet Innovation und Nachhaltigkeit

Philip Morris Manufacturing Technology Bologna hat eine intelligente Fabrik mit einer umfassenden digitalen Architektur aufgebaut, die KI und maschinelles Lernen für die Optimierung von Prozessen in Echtzeit sowie prädiktive Analytik nutzt. Das digitale Ökosystem erstreckt sich von der Tabakverarbeitung über die Produktion bis hin zur Distribution und gewährleistet Rückverfolgbarkeit und Effizienz. Durch den Einsatz von Technologien für digitale Zwillinge und den Fokus auf Nachhaltigkeit konnten Verluste in der gesamten Wertschöpfungskette reduziert werden. Philip Morris Manufacturing Technology Bologna hat unter Beweis gestellt, dass es Innovationen in seinem globalen Netzwerk schnell validieren und einsetzen kann. Das belegt die Skalierbarkeit des Ansatzes, der digitale Lösungen als integralen Bestandteil des Produktionsnetzwerks von morgen versteht.

Die MIMA 2025-Finalisten

Zusätzlich zu den sechs Gewinnerunternehmen werden acht weitere Finalisten des diesjährigen Wettbewerbs in den exklusiven MIMA Champions Circle aufgenommen:

Bosch: „Hey Bosch“ – Interaktive 3D-Agenten, die Endkundenschulung und -betreuung verbessern
Aira & MTEK Industry: Revolutionierung des Heizungsbaus mit MBrain
Schneider Electric: GenAI-basierte PLC-Code-Generierung
E.ON Digital Technology: Transformation des Meter2Cash-Geschäfts
Sandvik Manufacturing Solutions: Fertigungs-Kopilot
VERIFI: Innovatives Betonmanagement für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit
Kongsberg Digital: KI-gestützter digitaler Zwilling

Gemeinsam mit den Gewinnern von MIMA 2025 werden die acht Finalisten Teil einer exklusiven Netzwerkplattform für Technologieführer in der Fertigungsindustrie, die sich aus allen Finalisten der vergangenen Jahre zusammensetzt.