" Europa hat dem Protektionismus eines Donald Trump viel entgegenzusetzen. Wir müssen die Zeit nutzen. "
Trump – eine Chance für Europa
Donald Trump demonstriert in diesen Tagen eindrucksvoll, dass er seine Wahlkampfankündigung des „America first“ in die Tat umsetzen wird. Per Dekret versucht er, die heimische Wirtschaft durch einen Rückfall in Protektionismus zu stärken und zu schützen. Mittelfristig werden die unter diesen „Schutz“ fallenden US-Industrien aber an Wettbewerbsfähigkeit verlieren und zudem in einen Fachkräftemangel steuern – nicht zuletzt, weil der 45. Präsident aktuell mit allen und jedem in Streit zu geraten scheint und die Grundfesten der Einwanderungsnation USA erschüttert. Mit bisher unabsehbaren Folgen.
Das könnte uns in Europa veranlassen, uns entspannt zurückzulehnen und darauf zu bauen, dass sich das Problem von selbst erledigt. Doch das wäre sicher die falsche Strategie. Auch Deutschland und Europa werden die Entwicklungen treffen. Die Unsicherheiten des Wann, Was und Wie stellen jede wirtschaftliche Entscheidung infrage und werden das Wachstum nicht gerade fördern. Aber wie soll sich Europa auf der neuen politischen Landkarte positionieren?
Fazit: Wir haben dem Protektionismus eines Donald Trump viel entgegenzusetzen. Europa muss die Zwischenära seiner Amtszeit nutzen, um sich neu aufzustellen. Das ist – keine Frage – eine große Herausforderung. Aber auch eine einmalige Chance: Wirtschaft und Politik in Europa sind gefordert, aufeinander zuzugehen und unsere Zukunft energisch in die Hand zu nehmen.
Dieser Text ist am 15.2.2017 zuerst als Gastbeitrag im "Handelsblatt" erschienen.